Ja, ich weiß, das ist schon ein paar Tage her. Aber da die erste Zeichnung des Jahres in der Brauerei Lemke entstanden ist, dachte ich der Titel passt noch.
Schon lange hatte ich die beiden Braukessel auf der Liste der noch zu zeichnenden Dinge. Und nun saßen wir da, keine anderen Gäste versperrten die Sicht. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Zu Hause kribbelte es noch einmal in den Fingern. Wie würde das Ergebnis aussehen, wenn ich es mit Tuschestiften gezeichnet hätte? Zum Glück habe ich ja ProCreate und „Stifte“ vom Ittai Manero.
Hier noch für die Interessierten das Video zur Zeichnung.
Wer gern mit Procreate auf dem Tablet zeichnet, sollte mal bei Ittai Manero vorbeischauen! Ich weiß, das schrieb ich schon mal. Es stimmt jedoch immer noch. Inzwischen gibt es von ihm eine monatliche Herausforderung.
Er stellt einen Pinsel, eine Farbpalette kostenlos zur Verfügung und gibt ein Thema vor.
Da kann man doch mal mitmachen! Also habe ich Pinsel und Palette heruntergeladen und losgelegt.
Das Motiv war mir von Anfang an klar. Meine Lieblingsfrucht ist doch eindeutig die „Glühbirne“.
Und zusätzlich gibt es noch das Zeitraffervideo zur Zeichnung.
Ostern bietet die Gelegenheit, ein paar Tage aus dem Alltag zu fliehen. Also haben wir die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und sind nach Bad Saarow gefahren.
Die Zeichnung ist wieder auf dem iPad entstanden. Nach einer Vorzeichnung entschied ich mich kurzerhand für Tusche. Vielleicht wird ja noch eine Bleistiftzeichnung daraus. Man hat ja alle Möglichkeiten.
Wieder habe ich den Zeitraffer zu dieser Zeichnung bei YouTube hochgeladen.
Wenn man in Innsbruck ist, muss man zum Goldenen Dachl.
Oder man hat es schon gesehen und schaut eher nach anderen schönen Ecken. Bei meinem letzten Besuch dort, saß ich mit drei Kollegen fast unter eben diesem Dachl und hatte einen schönen Blick in Richtung Dom.
Die Bleistift-Vorzeichnung fotografierte ich mit dem iPad, importierte das Foto in die App Procreate und beendete sie dort. Wieder kam ein Pinsel von Ittai Manero zum Einsatz, der “Ghost Brushstroke”. Das “Papier” ist ebenfalls von ihm.
Wer sich für die Entstehung der Zeichnung interessiert, hier habe ich mal das Video aus Procreate veröffentlicht.
Mit Erschrecken fiel mir vor ein paar Tagen ein, dass ich hier noch den 3. Teil der Inktober-Zeichnungen schulde.
Nun also frisch ans Werk und nachgeholt:
21. Fuzzy
Ist er nicht flauschig der Kleine? Nur leider schrumpft auch für den Roten Panda der Lebensraum. Da hilft auch das niedliche Aussehen nichts.
22. Open
In der offenen Welt der Arktis hat der Eisbär eigentlich keine Feinde. Naja, bis auf uns Menschen. Der Klimawandel kommt diesen wundervollen Tieren auch nicht gelegen. Ihnen schmilzt der Lebensraum buchstäblich unter den Füßen weg.
23. Leak
Ein Leck in der Staumauer würde den Aalen helfen, auf ihrem Weg zwischen der Sargassosee und ihren Geburtsstätten. Aber auch der Fischfang, insbesondere auch auf die Jungfische, die Glasaale, gefährdet sie.
24. Extinct
Für diesen Tag stand das Tier von Anfang an fest, der Dodo. Nach seiner Entdeckung hatte diese Vogelart nicht mehr viel Zeit auf der Erde. Dem Vogel wurde sein fehlender Fluchtinstinkt zum Verhängnis. Seefahrern war er eine willkommen Abwechslung auf dem Speiseplan.
25. Splat
Das Platschen einer Walfluke auf dem Wasser ist sehr beeindruckend. Der Walfang und der immer stärkere Verkehr auf den Weltmeeren sorgt leider dafür, dass es immer weniger dieser imposanten Tiere gibt.
26. Connect
Im Hochzeitsflug greift das Libellen-Männchen seine Auserwählte fest im Nacken. Verbunden sehen sie aus, wie ein Herz. Aber auch diese schillernden Schönheiten haben es heutzutage ebenfalls nicht mehr leicht.
27. Spark
Ganz früher glaubten die Menschen, dass die Hautsekrete des Feuersalamanders Feuer löschen und sie die Flammen unbeschadet überstehen würden. Heute weiß man es besser. Durch den Schwund seines Lebensraumes kann diese Erkenntnis ihm jedoch nicht wirklich helfen. Die Bestände sind weiterhin gefährdet.
28. Crispy
Crispy leaf, das Herbstlaub auf dem Boden, raschelt, wenn der Gartenschläfer hindurchläuft. Aber er wäre nicht in dieser Serie, wäre er nicht gefährdet. Sein Verbreitungsgebiet ist bereits stark geschrumpft.
29. Patch
Wie eine Patch-Work-Decke sieht die Haut des Nashorns aus. Diese Art, das Java-Nashorn, kann wohl nicht mehr gerettet werden. Dafür sind sie bereits zu wenige Tiere.
30. Slither
An Land rutschen sie ein wenig unbeholfen. Im Wasser bewegen sie sich jedoch dann ziemlich elegant. Das ist das Element der Robben. Doch gerade für die Mönchsrobbe muss der Schutz deutlich ausgebaut werden, damit sie nicht aussterben.
31. Risk
Es war mir wichtig, in dieser Serie einen Hai mit dabeizuhaben. Eines der größten und auch brutalsten Probleme ist das Finning. Gefangenen Haien werden die Flossen abgetrennt und die Tiere wieder ins Wasser geworfen. Aber auch sonst wird er stark bejagt. Isst jemand von meinen Lesern „Schillerlocke“? Auch das ist Hai! Man gefährdet damit nicht nur den Bestand dieser Tiere, sondern auch seine Gesundheit. Mit Methyl-Quecksilber ist nicht zu spaßen.
Inktober 2021 war anstrengend, hauptsächlich das Finden der Motive. Aber auch die Erkenntnis, wie viele Tierarten in ihren Beständen gefährdet sind, ist schon recht deprimierend.
Technisch muss ich sagen, dass ich mich mit dem Tablet und der Software Procreate immer besser fühle. Und die Pinsel von Ittai Manero machen ebenfalls richtig Spaß. Vielen Dank dafür nach Spanien!
Weiter geht es im Inktober. Heute geht es um die Tage 11 bis 20.
Wer Angst vor Schlangen hat sollte dieses Mal vorsichtig sein (Tag 19).
11. Sour
Die nach dem Kiwi benannte Frucht, ist, solange sie nicht sehr reif ist, etwas sauer. Durch diesen Kunstgriff meisterlicher Hand hatte ich ein passendes Motiv. Das Nationaltier der Neuseeländer hat es leider auch nicht leicht. Eingeschleppte Tiere, wie z.B. Hunde, Katzen und Ratten gefährden den Bestand.
12. Stuck
Die Grüne Meeresschildkröte bleibt häufig in Schleppnetzen der Fischer stecken. Noch mehr macht ihr jedoch der Klimawandel zu schaffen. Je wärmer es ist, umso mehr weibliche Tiere werden geboren. Und als wäre das nicht genug, nicht umsonst wird sie auch Suppenschildkröte genannt.
13. Roof
Katzen laufen doch gern über Dächer, oder? Na dann passen sie doch gut zu diesem Thema. Die Rostkatze lebt in Indien und man ahnt es, sie ist eine bedrohte Art.
14. Tick
Die Zecke, im Englischen „Tick“, ist nicht vom Aussterben bedroht. Es muss also wieder um die Ecke gedacht werden. Tick steht auch für das Häkchen auf einer ToDo-Liste. Und welches Tier sieht aus, wie so ein Häkchen? Ja klar, das Seepferdchen. Viele Seepferdchen werden für Aquarienfreunde gefangen. Außerdem schwindet ihr Lebensraum.
15. Helmet
Ein sehr schöner Vogel ist der Helmhokko. Total verrückt, sein Gefieder färbt bei Regen ab. Wie bei den anderen Motiven in diesem Jahr. Sein Lebensraum wird immer kleiner.
16. Compass
Für das Thema Kompass war von Anfang an das Motiv klar. Es musste eine Taube werden. Die Turteltaube hat als Langstrecken-Zugvogel nicht nur Probleme bei der Beschaffung von Wohnraum. Millionen von ihnen fallen der legalen und illegalen Jagd auf ihrer Reise zum Opfer.
17. Collide
Kollisionen vermeidet die Fledermaus durch Ultraschallortung. Was sie nicht vermeiden kann, ist der Umstand, dass ihnen Wohn- und Winterquartiere fehlen. Wenn dann noch Autobahnen oder Waldrodungen für Kohleförderung dafür sorgen, dass ihr Lebensraum schrumpft, wird es eng.
18. Moon
Der erste Gedanke war der Mondfisch, aber der ist zum Glück nicht gefährdet. Das nächste Tier mit Verbindung zum Mond war dann der Wolf. Das Modell für meine Zeichnung musste seinen Schutzstatus gegen die amerikanische Holzindustrie durchsetzen. In den letzten Jahren wurden die Abschussquoten wieder deutlich erhöht.
19. Loop
Eigentlich wollte ich Schlangen vermeiden. Aber ein anderes Tier ist mir zum Thema Loop nicht eingefallen. Hier ist sie also, die Ringelnatter! Sie leidet unter der Trockenlegung vieler Gebiete. Zum Glück ist sie inzwischen hier streng geschützt.
20. Sprout
Das war der Moment, in dem eine Blume ins Spiel kam. Das Wort „sprießen“ verbindet man ja eher mit Pflanzen als mit Tieren. Das abgebildete Flammende Adonisröschen muss gegen die intensivierte Landwirtschaft ankämpfen.
Zwei Drittel haben wir jetzt geschafft. Drücken wir die Daumen, dass die Ideen nicht ausgehen. Wobei, eigentlich wäre das ja positiv.
Als der Inktober vor der Tür stand, hatte ich mal wieder eine „dumme“ Idee. Erneut sollten die Zeichnungen ein gemeinsames Thema haben.
Auf das Thema brachte mich dann ein Besuch im Tierpark Berlin. Gefühlt in fast jeder Beschreibung der Tiere stand das Wort, welches mich jetzt seit ein paar Wochen begleitet: „gefährdet“.
Also machte ich mich auf die Suche nach gefährdeten Tieren und Pflanzen, die zu den Tages-Begriffen passen.
Kleine Warnung, es ist ein Huhn mit dabei.
1. Crystal
Den Auftakt machte die Smaragdeidechse. Ich fand, die passt recht gut zum Begriff Kristall. Hier verwendete ich noch Farben.
2. Suit
Welches Tier passt mehr zum Thema Anzug als ein Pinguin?
3. Vessel
Das war dann schon etwas schwieriger, ein Schiff, ein Gefäß. Nun, Hamster nutzen gern ihre Backentaschen, um gefundenes Futter zu transportieren. Also haben sie das „Gefäß“ immer dabei.
4. Knot
Zum Knoten kam mir die Datenbank des IUCN, der Organisation, die hinter der internationalen Roten Liste steht, zu Hilfe. Dort fand ich den „Knotted Sand Hopper“. Also übersetzt so etwas, wie „Knotiger Sandhüpfer“.
5. Raven
Hier war jetzt mit „Rabe“ schon ein Tier vorgegeben. In meine Liste wurde die Banggai-Krähe aufgenommen.
6. Spirit
Der Geist war jetzt wieder ein Thema, bei dem ich länger überlegen musste. Da der Kauz in alten Erzählungen den Geist eines Menschen zu sich ruft, wenn er stirbt, wurde es wieder ein Vogel, der Fleckenkauz.
7. Fan
Der Fan oder auch der Ventilator war die nächste Aufgabe. An heißen Tagen müssen Bienen dafür sorgen, dass das Wachs im Stock nicht schmilzt. Sie setzen sich vor den Eingang und nutzen ihre Flügel als Ventilatoren.
8. Watch
Eine Uhr? Da könnte ein Zicklein passen. Es wurde aber ein Wieselmaki mit den großen Augen kann er doch gut beobachten. Für eine der möglichen Übersetzungen muss man sich ja entscheiden.
9. Pressure
Zu diesem Thema suchte ich nach Tieren, die tief im Meer leben. Und auch dort plant der Mensch die Tierwelt zu gefährden. An den begehrten Manganknollen in über 4000m Tiefe lebt diese kleine Krakenart.
10. Pick
Hier fiel mir wirklich nur das Huhn ein. Wer hätte gedacht, dass es Sorten gibt, die in Deutschland auf der roten Liste stehen? Ich schon einmal nicht. Stellvertretend ist hier jetzt der Andalusier.
Damit ist ein Drittel des Inktobers schon wieder rum. Ich lerne viel dazu, nicht nur beim Zeichnen.
Ein paar Worte noch zum technischen Part. Ich zeichne in Procreate auf den iPad Pro mit dem Apple Pencil 2. Die Vorzeichnung erfolgt mit dem „Bleistift“ Derwent (in Procreate enthalten) und alles andere mit Inkyboy von Ittai Manero.
Wieder gab es bei Ittai Manero einen kostenlosen Pinsel für die App ProCreate.
Der Pinsel “Summer Vibes” macht wirklich Spaß. Die Zeichnung meiner beiden Gespenster ist nur mit diesem Pinsel entstanden. Da die Pinselstärke über den Druck mit dem Stift gesteuert wird, spart man sich das Umschalten. Auch die leicht ausgefransten Ränder haben etwas Besonderes.
Vielleicht treffen sich die Beiden ja in Zukunft mal wieder.
Eigentlich war der Tag komplett anders geplant. Das Wohnmobil hatte einen Termin zur Durchsicht. Zum Abend sollten wir es wieder abholen können. Die Zwischenzeit wollten wir uns im Tierpark vertreiben. Wie gesagt, es kam anders. Wir waren kaum aus dem Womo raus, da legte der Techniker schon los und ehe wir uns versahen, war alles erledigt.
Was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Tag? Doch noch in den Tierpark? Doch wo parkt man dort ein Wohnmobil? Also war der Ersatzplan, dass wir Richtung Heimat fahren und einfach mal schauen.
Gleichzeitig sahen wir die Hinweisschilder für die „Gärten der Welt“. Jeder dachte, „Hey, das wäre doch was!“. Also auf nach Marzahn!
Im Park fand ich eine schöne Stelle zum Zeichnen. Die Bank wurde auch gerade frei. So entstand dann die Vorzeichnung.
Zu Hause angekommen fiel mein Blick auf das Tablet. Hm, sollte ich mal? Bei EDIM hatte es doch so gut geklappt …
Gut, das ging dann mal in die Hose. Wahrscheinlich wollte ich einfach zuviel. EDIM und Urban Sketching sind schon unterschiedliche Baustellen.
Von einer Zeichen-Kollegin kam der Tipp es doch ein wenig sanfter angehen zu lassen und da ich die Ausgangsdatei noch in Procreate hatte, machte ich mich an die Arbeit.
Die zweite Version gefällt mir schon besser. Die Technik ist noch ausbaufähig aber ich denke, ich bin auf dem richtigen Weg. Es ist auch relativ selten, dass ein Meister vom Himmel fällt.
Im Anschluss stellte sich die Frage, wie sieht das Ganze aus, wenn ich es in meiner gewohnten Art und Weise umsetze?
Ich denke, man sieht, mit welcher Technik ich mich wohlfühle. Und darum geht es ja hauptsächlich. Was aber nicht heißen soll, dass ich das Zeichnen mit Procreate wieder aufgebe.