Post Neujahr 2024

Ja, ich weiß, das ist schon ein paar Tage her. Aber da die erste Zeichnung des Jahres in der Brauerei Lemke entstanden ist, dachte ich der Titel passt noch.

Schon lange hatte ich die beiden Braukessel auf der Liste der noch zu zeichnenden Dinge. Und nun saßen wir da, keine anderen Gäste versperrten die Sicht. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Zu Hause kribbelte es noch einmal in den Fingern. Wie würde das Ergebnis aussehen, wenn ich es mit Tuschestiften gezeichnet hätte? Zum Glück habe ich ja ProCreate und „Stifte“ vom Ittai Manero.

Hier noch für die Interessierten das Video zur Zeichnung.

An die Stifte, fertig, los!

Versprochen ist versprochen, hier kommen die Zeichnungen, die ich während des Deutschlandtreffens der Urban Sketcher gezeichnet habe.

Das Ganze war über zugeloste Sketch-Walks organisiert. Für den Freitag gab es einen „Early-Bird“-Walk noch vor der offiziellen Eröffnung im Kulturforum. Für mich ging es mit „F20“ zu den Friedhöfen am Südstern und Marheineke-Markthalle.

Nach einer kurzen Einführung zu den 3 Friedhöfen und Tipps wo sich lohnende Motive finden lassen, verteilte sich die Gruppe auf dem Gelände.

Am Rand des Luisenstädtischen Friedhofs fand ich ein paar schon etwas zugewucherte und zum Teil auch verfallene Gräber. Ich entschied mich für das der Familie Heintze. Zeitweise leistete mir ein kleines Eichhörnchen Gesellschaft.

Grabmal auf dem Luisenstädtischen Friedhofs

Weiter ging es an vielen anderen lohnenden Motiven vorbei in Richtung „Friedhof Dreifaltigkeit“. Dort wollte ich das Grab von Martin Gropius zeichnen.

Zuerst lief ich an Gropius’ Grab vorbei. Beim zweiten Anlauf fand ich nicht nur das Grab, sondern auch eine Bank, von der aus ich einen guten Blick hatte.

Grab von Martin Gropius

Nach einem kurzen Wiedersehen mit den anderen Zeichnern der Gruppe und dem Besprechen der gefundenen Motive ging es auch gleich weiter zum Marheinekeplatz. In der Markthalle holte ich mir nur ein Fischbrötchen und setzte mich gegenüber der Passionskirche auf eine Stufe. Hier kreuzte sich der Weg mit den Mitgliedern eines anderen Sketchwalks. Es wurden Tipps zu lohnenden Motiven gegeben und die eine oder andere Zeichnung bewundert.

Passionskirche

Schnell gab es vor der Markthalle noch ein Gruppenfoto und los ging es zum Kulturforum zur eigentlichen Anmeldung. Dort erhielt jeder einen Anstecker und ein Informationsheft zur Veranstaltung. Zwischen Anmeldung und der Eröffnung war dann noch etwas Zeit, sich zwischen all die anderen Zeichner zu setzen und den Kammermusiksaal zu zeichnen.

Kammermusiksaal der Philharmonie

Am Samstag hatte ich meinen Sketchwalk erst am Nachmittag. Also suchte ich mir die ersten Motive auf eigene Faust. Ein Bauwerk, welches schon ewig auf der „Liste“ steht, ist die Oberbaumbrücke. Sie wurde meine erste Station. Dort traf ich auch auf eine Gruppe von Zeichnern und konnte ihnen kurz über die Schulter schauen. Zum Zeichnen positionierte ich mich ein wenig abseits der Anderen.

Oberbaumbrücke

Weiter ging es nach der Einstiegszeichnung zu einem der drei sogenannten „Sketchpoints“. Das waren Anlaufpunkte für diejenigen, die grad nicht mit einer Gruppe unterwegs waren. Ich wählte die Kulturbrauerei. Unterwegs hatte ich ein sehr nettes Gespräch mit amerikanischen Touristinnen auf Fotosafari. Vor Ort gab es dann Gespräche mit bekannten und bis dahin unbekannten Zeichnern und natürlich auch von mir eine Skizze.

Kulturbrauerei

Danach machte ich mich auf den Weg zu meinem Sketchwalk S58 in den Hackeschen Höfen. Die Höfe hatte ich mir schon öfter vorgenommen, hatte aber nie ein passendes Motiv gefunden. Bei der Einführungsrunde durch unsere beiden Führerinnen, fand ich es dann. Ein Treppenaufgang, genau gegenüber einem Platz in einem Café, sollte es jetzt werden.

Aufgang in den Hackeschen Höfen

Bis zum verabredeten Wiedertreffen war noch Zeit und so setzte ich mich in dem Hof, in dem der Ampelmann-Laden ist, auf den Rand des Buddelkastens und zeichnete nach dem Aufgang auch noch einen Durchgang.

Durchgang in den Hackeschen Höfen

Auch hier gab es zum Abschluss ein Gruppenfoto und das gegenseitige Bestaunen der Zeichnungen. Nachdem ich alles im Rucksack verstaut hatte, war meine Gruppe wie vom Erdboden verschluckt. Auf der Suche nach ihnen landete ich vor der Alten Nationalgalerie. Auch diese hatte ich mir schon lange vorgenommen, das Wetter war gut und die Stifte noch warm, na dann los!

Alte Nationalgalerie

Am Sonntag trafen sich alle wieder im Kulturforum. Alle, die wollten, stellten in einer kleinen Ausstellung aus, was in den Tagen des Treffens entstanden war. Es war ein buntes Durcheinander und Miteinander. Dass auch meine Familie vorbeischaute, war dann noch die Kirsche auf der Sahne.

Da kam ja wirklich was zusammen. Aber die eigenen Zeichnungen waren nicht das Wichtigste in diesen Tagen. Es war das Wiedersehen und das Kennenlernen sowie das Fachsimpeln über das gemeinsame Hobby. Der „wissende Blick“, wenn man in der Stadt auf andere Teilnehmer traf (Block und Stifte/Pinsel sind verräterisch), war einfach ein schönes Gefühl. Aber auch andere Menschen, die sich für die Zeichnungen interessierten steuerten damit ihren Teil dazu bei, dass es ein rundum gelungenes Wochenende war.

Ganz besonderer Dank auch an das Organisationsteam. Für mich persönlich war es einfach perfekt.

Damit auch meine Leser sich ein Bild von der Vielfalt der Zeichnungen machen können, hier der Absprung in die Online-Galerie.

Beinahe im Kloster verschollen

Ein „Pflichtpunkt“ auf unserer „Harz-ToDo-Liste“ war für mich Walkenried.

Hier zeichnete ich vor ein paar Jahren schon einmal das Portal der ehemaligen Klosterkirche.

Dieses Mal gönnten wir uns die Ausstellung und haben keinen Cent des Eintrittspreises bereut.

Aber der Reihe nach! Wie so oft in den letzten Tagen, lauerte hinter jeder Ecke mindestens ein Motiv.

Die erste Zeichnung entstand im Innenhof und hier verlor ich auch gleich den Anschluss an den Rest unserer 2-Personen-Reisegruppe.

Sollte das etwa wieder so enden, wie beim letzten Mal?

Im Anschluss ging es durch eine absolut empfehlenswerte Ausstellung, die man sich auch mit Kindern anschauen kann.

Auf dem Weg zum Ausgang sprang mir dann noch ein Blick in den Kreuzgang in den Weg.

Ein Herr vom Kloster bat mich irgendwann zum Ausgang zu gehen, er würde gern abschließen. Hoppala!

Und meine Frau? Ja, die saß inzwischen in derselben Gaststätte wie beim letzten Mal und wartete auf mich.

P.S.: Erstaunlich, wie zaghaft ich damals noch zeichnete.

Oh, da kann man rein!

Jedes Mal, wenn wir auf Rhodos waren, kamen wir am Kloster des heiligen Nektarios vorbei. Wir hielten inne, schauten uns das Ganze von der Straße aus an, warfen einen Blick in den hohlen Baum und fuhren weiter.

In diesem Jahr stand das Tor offen und man durfte näher treten. Die Kapelle sieht nicht nur von außen wunderschön aus. Die Wände innen sind komplett bemalt. Das Licht durch die vielen bunten Scheiben ist irgendwie besonders.

Zur Mittagszeit wurde das Tor wieder geschlossen. Man muss auch mal Glück haben.

Starker Kaffee und Hilfslinien

Hier jetzt noch eine Zeichnung aus dem letzten Urlaub.

Bei einem Espresso, der definitiv Tote erwecken konnte, saßen wir vor einem Kaffee-Haus mit Blick auf diese Fassaden. Ich versuchte mich wieder einmal in perspektivischem Zeichnen.

Es klappt schon ganz gut. Dieses Mal hatte ich auch daran gedacht, mir Hilfslinien zu ziehen. Sonst zeichne ich ja meist einfach darauf los und wundere mich dann, dass es nicht so richtig passt.

Sollte unsere nette Tischnachbarin das hier lesen, liebe Grüße von uns!

EDIM 2022 Teil 1

Wieder ist es Mai und wir nehmen bei „Every Day in May“ teil. In diesem Jahr versuchte ich noch Kollegen zur Teilnahme zu bewegen, das hat aber leider nicht geklappt.

Aber was soll’s, jede(r) so wie er/sie mag!

Um es mir nicht wieder extraschwer zu machen, verzichte ich in diesem Mai auf ein übergeordnetes Thema. Die Zeichnungen werden in einem ehemaligen Notizbuch mit Bleistiften angefertigt. Da sie im Buch bleiben sollen, kommt auch immer gleich Fixativ zum Einsatz.

Jetzt aber genug gelabert, hier kommen die ersten Zeichnungen:

1. Mai – etwas Haariges

Ein Muss bei jedem Tierparkausflug ist ein Besuch bei den Degus und Wildmeerschweinchen. Jedes Mal werden von diesen possierlichen Tierchen auch Fotos gemacht. Eines dieser Fotos wurde hier zur Vorlage.

2. Mai – eine Blüte oder ein Strauß

Ein paar Tage vorher fotografierten wir einen Löwenzahn, der auf einer Mauer in einer Spalte wuchs. So hat der kleine Kerl vom Vortag auch gleich noch Verpflegung.

3. Mai – ein Blick in unseren Kühlschrank

Wo wir schon mal bei „Verpflegung“ sind, hier jetzt unser Kühlschrank.

4. Mai – StarWars-Tag

Möge die Macht mit dir sein! In diesem Jahr stand ein Clone-Trooper der legendären 501. Legion Modell.

5. Mai – eine Frucht

Als Vorlage wählte ich ein Foto aus dem Internet. Das Motiv mit der aufgeschnittenen Birne sprach mich sofort an. Da ich an dem Trooper vom Vortag schon recht lange saß, sollte das eine schnelle Zeichnung werden. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir hinterher, dass der Plan aufging. Es waren vom ersten bis zum letzten Strich gerade mal 2 Minuten vergangen.

6. Mai – ein Seil

In Adventurespielen am Rechner immer wieder gebraucht, ein Seil. Auch hier verhalf mir eine kurze Bildersuche im Netz zu einer schönen Vorlage. Hoffen wir mal, es hält noch eine Weile!

7. Mai – mein Lieblingstier

Hm, nach dem Degu jetzt ein Meerschweinchen zeichnen? Nee, jetzt muss ein anderes Tier ran. Es wurde ein Hai, genauer gesagt, ein Großer Weißer Hai. Diese Tiere sind enorm wichtig für des Ökosystem der Meere, haben aber keine mächtige Lobby. Wer sich hierzu schlau machen möchte, kann sich gern mal bei Shark-Project umschauen.

8. Mai – Wasser

Der Hai braucht es, wir brauchen es auch: Wasser. Wir sind es gewohnt, dass es bei uns sauber und frisch aus dem Wasserhahn kommt. Dieses Privileg haben leider nicht alle Menschen. Diejenigen, die es so gut haben, sollten sich dessen immer bewusst sein.

9. Mai – Strandgut

Wo wir jetzt schon mal beim Wasser sind, schauen wir doch mal, was so an einem Strand herumliegen kann. Hier musste ein Buddelförmchen unserer Tochter, mit dem jetzt unser Enkel spielt, herhalten. Leider stimmt hier die Perspektive nicht so, sodass die Zeichnung ein wenig komisch aussieht.

10. Mai – ein Kugelschreiber

Hierfür lag ein Kugelschreiber aus der Küchenschublade Modell. Auch hier versuchte ich mich nicht allzu lange mit der Zeichnung aufzuhalten. Nein, es geht mir nicht um die Geschwindigkeit an sich. Wichtig ist für mich in diesem Mai, mich nicht in Details zu verlieren. Das klappt halt mal mehr und mal weniger gut.

Eine 500 und 2 Dichterfürsten

Ein Jubiläum beim Serviervorschlag: der 500ste Beitrag. Leute, wie die Zeit vergeht!

Lange habe ich überlegt, um was es in diesem besonderen Beitrag gehen soll. Die Entscheidung ist gefallen. Wer, wenn nicht die beiden großen Dichter Goethe und Schiller, haben es verdient, das Thema zu sein.

Wir sind zur Zeit mit unserm Wohnmobil unterwegs in Thüringen. Die letzten 3 Tage verbrachten wir in Weimar. Die erste Zeichnung aus dieser Stadt, war die von Schillers Wohnhaus.

Am darauffolgenden Tag ging es dann zu Goethes Gartenhaus.

Am dritten Tag besuchten wir die Beiden in ihrer derzeitigen Behausung. Aber leider mussten wir erfahren, dass Schiller grad nicht zu Hause ist und niemand weiß, wo er sich herumtreibt. Naja, Künstler eben …!

Spontaner Besuch im Park

Eigentlich war der Tag komplett anders geplant. Das Wohnmobil hatte einen Termin zur Durchsicht. Zum Abend sollten wir es wieder abholen können. Die Zwischenzeit wollten wir uns im Tierpark vertreiben. Wie gesagt, es kam anders. Wir waren kaum aus dem Womo raus, da legte der Techniker schon los und ehe wir uns versahen, war alles erledigt.

Was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Tag? Doch noch in den Tierpark? Doch wo parkt man dort ein Wohnmobil? Also war der Ersatzplan, dass wir Richtung Heimat fahren und einfach mal schauen.

Gleichzeitig sahen wir die Hinweisschilder für die „Gärten der Welt“. Jeder dachte, „Hey, das wäre doch was!“. Also auf nach Marzahn!

Im Park fand ich eine schöne Stelle zum Zeichnen. Die Bank wurde auch gerade frei. So entstand dann die Vorzeichnung.

Zu Hause angekommen fiel mein Blick auf das Tablet. Hm, sollte ich mal? Bei EDIM hatte es doch so gut geklappt …

Gut, das ging dann mal in die Hose. Wahrscheinlich wollte ich einfach zuviel. EDIM und Urban Sketching sind schon unterschiedliche Baustellen.

Von einer Zeichen-Kollegin kam der Tipp es doch ein wenig sanfter angehen zu lassen und da ich die Ausgangsdatei noch in Procreate hatte, machte ich mich an die Arbeit.

Die zweite Version gefällt mir schon besser. Die Technik ist noch ausbaufähig aber ich denke, ich bin auf dem richtigen Weg. Es ist auch relativ selten, dass ein Meister vom Himmel fällt.

Im Anschluss stellte sich die Frage, wie sieht das Ganze aus, wenn ich es in meiner gewohnten Art und Weise umsetze?

Ich denke, man sieht, mit welcher Technik ich mich wohlfühle. Und darum geht es ja hauptsächlich. Was aber nicht heißen soll, dass ich das Zeichnen mit Procreate wieder aufgebe.

Die Taube auf dem Dach

Als kleiner Junge liebte ich es, mit meiner Oma zum Dorfteich zu gehen. Sie kannte unzählige Geschichten zu den alten Bauernfamilien.

Besonders hatten es mir damals auch die Taubenhäuser auf den Höfen der Bauern angetan. Damals wohnten dort auch wirklich noch Tauben.

Ende September diesen Jahres hatte ich es endlich geschafft, eines der Taubenhäuser zu zeichnen. Leider kommt man nicht auf den Hof und das Tor war geschlossen. Aber über den Zaun zu schauen, ging ja zur Not auch.