Romantiktage in Prag

Lange war es geplant, jetzt war es soweit. Wir statteten der wunderschönen Stadt Prag wieder einmal einen Besuch ab.

Schon das Zimmer im Romantik-Hotel U Raka lud zum Zeichnen ein. Man fühlt sich in diesem Hotel wie in einem kleinen Museum.

Am zweiten Tag trennten sich die Wege meiner Frau und mir am Nachmittag und ich suchte mir ein Motiv in der Altstadt. Es wurde ein Blick auf das Ständetheater. Dass eine Laterne im Weg stand, nahm ich gern in Kauf.

Für den dritten Tag nahm ich mir vor, zuerst das Hotel zu zeichnen. Man kommt ja sonst nicht dazu. Es wirkt wie eine kleine Oase in der quirligen Stadt. Für Menschen, die gern zeichnen, besteht jedoch die Gefahr, dass man nichts von der Stadt sieht, weil man nur mit dem U Raka beschäftigt ist.

Nach einem kurzen Blick auf die Wachablösung schlenderte ich durch die Straßen nach einem Blick, den ich auf einem Foto auf einer Internetseite gesehen hatte. Ich wollte einen Straßenzug durch einen Torbogen hindurch zeichnen.

Nun, ein Straßenzug wurde es, nur kein Torbogen.

Der zeichnerische Abschluss war dann doch noch ein Torbogen. Naja, genau genommen ein Brückenbogen der Karlsbrücke.

An unserem letzten Tag, wollte das gewählte Motiv im jüdischen Viertel nicht aufs Papier. Das ist eben manchmal so. Man kann und sollte es auch nicht erzwingen.

Die bunte Stadt im Harz

Länger als geplant blieben wir in Wernigerode im Harz. Das nutzte ich für eine kleine „Wernigerode-Serie“.

Wieder eine Stadt, in der ungelogen jede Ecke Motive zum Zeichnen bietet. Neben den vielen Fachwerkhäusern und Kirchen gibt es auch noch ein sehr sehenswertes Schloss.

Das erste Motiv war ein Wunsch meiner Frau, das Rathaus. Es wurde 1420 vom Grafen Heinrich als Spielhaus errichtet und später dann der Stadt geschenkt. Mit den beiden turmartigen Erkern ist es sehr bekannt und hat es auch mehrfach auf Briefmarken geschafft.

Weiter geht‘s, nach dem Rathaus wollte eine Kirche aufs Papier. Es ist die St.-Sylvestri-Kirche, die sozusagen gleich um die Ecke steht. Das aber schon deutlich länger als das Rathaus, das „Sylvestri“ erhielt die Kirche jedenfalls bereits 1265.

Nach diesen großen und bekannten Bauwerken fand ich am Rande des Nicolaiplatzes ein altes und schon etwas heruntergekommenes Haus. Das Fachwerk sprach mich jedoch sofort an. Diese geschwungenen Linien fand ich schon besonders.

Leider ist es mir nicht gelungen, den verwahrlosten Zustand einzufangen.

Auf zum Schloss! Wie mir erzählt wurde, zog es mich schon als kleiner Junge hinauf dort hin.

1213 erstmalig urkundlich erwähnt, galt die ursprüngliche Burg lange Zeit als uneinnehmbar. Erst im Dreißigjährigen Krieg, konnte sie den weiterentwickelten Waffen nicht mehr standhalten.

1671 wurde die ganze Anlage dann zu einem barocken Wohnschloss umgebaut.

Das nächste Mal muss ich mich unbedingt auf die Wendeltreppe zum Zeichnen setzen. Das wird zwar eine echte Herausforderung aber die ist es wert.

Aber auch so hat sich aus zeichnerischer Sicht der Besuch von Wernigerode definitiv gelohnt.

Zwischen Kirchen und Marktbuden

Auf der Jagd nach fehlendem Toilettenzubehör sind wir jetzt schon in Goslar gelandet. Eigentlich war der Besuch erst für das Ende der Tour geplant.

Punkt 1: wir können wieder unbesorgt die Toilette benutzen.

Punkt 2: Goslar ist ja der Hammer! Wo fängt man mit dem Zeichnen an, wo hört man auf?

Nun, den Anfang machte die Kirche des Klosters Neuwerk. Ein schöner Blick durch die Bögen wollte aufs Papier. Das ist doch ein gutes Motiv, um an einem schnelleren Stil für mich zu arbeiten.

Danach gab es dann Abendbrot, es ging zurück zum Parkplatz und das Ganze sogar rechtzeitig vorm Wolkenbruch.

Am zweiten Tag trennten sich die Wege meiner Frau und mir schon kurz nach dem Loslaufen. Sie war für den Kunsthandwerksmarkt zuständig, ich für leere Blätter Papier, die gefüllt werden wollten.

Das erste Motiv stand schon fest, der Bahnhof.

Beim Versuch, den Stil vom Vortag auf dieses Motiv zu übertragen, scheiterte ich grandios. Aber was noch schlimmer war, ich „verkrampfte“ beim Zeichnen. Es lief nicht flüssig. Ich wollte den Stilwechsel erzwingen. Ich sehe es der Zeichnung auch an. Das ist ärgerlich, aber das gehört zum Lernen dazu.

Nach Eis beim Italiener mit meiner Frau und ein paar gemeinsamen Schritten über den Markt, trennten sich wieder unsere Wege.

Das nächste Motiv hatte ich zwar schon im Kopf, drehte aber noch eine kleine Runde – man kann ja nie wissen. Aber es fand sich nichts Anderes.

Also Platz nehmen, übers Papier streichen, loslegen. Die Sache mit dem Bahnhof konnte ich doch nicht auf mir sitzen lassen.

Ja, was soll ich sagen, es lief wieder wie gewohnt.

Zwei Dinge habe ich in Goslar gelernt, ich darf nichts erzwingen und wenn in der Stadt Kunsthandwerksmarkt ist, wird man immer wieder vom Zeichnen abgehalten.

Ein paar Postkarten wurden auch wieder verschenkt. Hier noch ein „Seid gegrüßt!“ an alle Erstbesucher des Serviervorschlages. Schaut euch um und lasst auch gern einen Kommentar hier.

Ach ja, am Ende des Tages haben meine Frau und ich wieder zueinandergefunden und sehr gut im „Brauhaus Goslar“ zu Abend gegessen.

Dieses Mal ohne Käsekuchen

Auf der Fahrt nach Quedlinburg schmeckten wir sozusagen schon den Käsekuchen vom Café am Finkenherd. Aber wir wurden enttäuscht. Das Café hatte Betriebsferien.

Aber zum Glück war das nicht der einzige Grund für die Fahrt hierher.

Während meine Frau heute die Geschäfte unsicher machte, ging ich auf Motivsuche und wurde zweimal fündig.

Zuerst zeichnete ich das „Halbe Haus“ an der Schlossmauer. Hier wurde ich leider vom Regen vertrieben und musste die letzten Striche im Keks-Haus bei „Kaltem Hund“ und heißer Schokolade zeichnen. Es gibt Schlimmeres! Ein wenig vom Kuchen ist in der Zeichnung auch verewigt.

Auf der Suche nach einem zweiten Motiv gab es erst nichts, was mir sofort zurief: „Ich will aufs Papier!“.

Mit dem Glockenturm der Blasii-Kirche liebäugelte ich schon die ganze Zeit, fand nur nicht den richtigen Blick. Bis ich durch eine kleine Gasse ging.

Hier konnte ich auch gleich noch einer freundlichen Frau eine meiner Postkarten schenken. Grüße, falls Sie das hier lesen!

Starker Kaffee und Hilfslinien

Hier jetzt noch eine Zeichnung aus dem letzten Urlaub.

Bei einem Espresso, der definitiv Tote erwecken konnte, saßen wir vor einem Kaffee-Haus mit Blick auf diese Fassaden. Ich versuchte mich wieder einmal in perspektivischem Zeichnen.

Es klappt schon ganz gut. Dieses Mal hatte ich auch daran gedacht, mir Hilfslinien zu ziehen. Sonst zeichne ich ja meist einfach darauf los und wundere mich dann, dass es nicht so richtig passt.

Sollte unsere nette Tischnachbarin das hier lesen, liebe Grüße von uns!

Altes und Neues

Nach langer Zeit im Home-Office wollte ich mal wieder die Kollegen im Büro besuchen.

Auf nach Frankfurt am Main. Neben Notebook und Co. waren natürlich auch der Block und die Stifte im Gepäck.

Was mich an Frankfurt zeichnerisch interessiert, ist der Gegensatz zwischen historischen Gebäuden und den Hochhäusern. Also suchte ich mir ein entsprechendes Motiv. Die erste Zeichnung entstand auf der Brücke „Eisener Steg“. Im Vordergrund ist die „Kath. Pfarrkirche St. Leonhard“. Sie bildet einen schönen Kontrast zu den Gebäuden im Hintergrund.

2016 zeichnete ich eine Laterne vor der alten Oper. Ich wusste noch den genauen Platz, an dem ich damals saß. Dann schauen wir doch mal, wie ich mich weiterentwickelt habe … nun, ich denke, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

O sole mio, … (#VirtualSketch)

Mit der virtuellen Gondel war ich am 21. April in Venedig unterwegs. Ich wollte etwas abseits zeichnen. Somit schipperte ich gefühlt jeden kleinen Kanal entlang, bis ich ein passendes Motiv fand.

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Wieder war eigentlich die größte Herausforderung, die Verzerrung der Perspektive auszugleichen.

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Ich finde, es ist mir ganz gut gelungen.

Ansonsten: wir sollten wirklich mal dort hin. Es gibt einige schöne Ecken.

Big Apple (#VirtualSketch)

Ich war noch niemals in New York, …! Aber Google macht es möglich.

Zuerst trieb ich mich am vorgeschlagenen Treffpunkt herum. Am Times Square fühlte ich mich jedoch mit meinem Bleistift nicht so richtig wohl. So machte ich mich auf den Weg in den Central Park. Hier fand ich einen Blick in Richtung Times Square, auf dem sogar noch Bäume zu sehen sind.

Mit der Laterne im Vordergrund versuchte ich einen Blickfang als Gegenstück zu den Hochhäusern zu setzen.

Lets have a tea! (#VirtualSketch)

Der Portschlüssel brachte mich auf ein Boot auf der Themse. Der Blick fiel auf die Tower-Bridge.

Es war recht windig, also sprang ich bei der nächsten Gelegenheit an Land und machte mich zu Fuß auf den Weg. Mitten auf der Zufahrt zur Brücke entschied ich mich — das wird es!

Ich ignorierte die hupenden Autofahrer und setzte mich mitten auf die Fahrbahn.

Barcelona (#USkVirtual)

Auf nach Barcelona! Offensichtlich hielt der Reiseleiter die Karte falsch und wir landeten auf der griechischen Insel Santorino.

Aber wenn ich schon mal hier bin, … Ein zweites Mal im Rahmen der virtuellen Reisen gab ich noch rasch den Markern eine Chance.

Ich stelle fest, ich bin doch eher der „Bleistifttyp“. Die Marker ziehen erstmal wieder zurück in den Schrank.

In Barcelona dann doch endlich angekommen, irrte ich einen ganze Weile durch die Straßen. Es kam einfach kein Motiv vorbei, das rief: „Zeichne mich!“. Ich wollte gerade aufgeben, da hörte ich es rufen.

Mit dem Bleistift zwischen den Fingern fühlte ich mich deutlich wohler beim Zeichnen. Ich hoffe, das kann man auch sehen.