Die bunte Stadt im Harz

Länger als geplant blieben wir in Wernigerode im Harz. Das nutzte ich für eine kleine „Wernigerode-Serie“.

Wieder eine Stadt, in der ungelogen jede Ecke Motive zum Zeichnen bietet. Neben den vielen Fachwerkhäusern und Kirchen gibt es auch noch ein sehr sehenswertes Schloss.

Das erste Motiv war ein Wunsch meiner Frau, das Rathaus. Es wurde 1420 vom Grafen Heinrich als Spielhaus errichtet und später dann der Stadt geschenkt. Mit den beiden turmartigen Erkern ist es sehr bekannt und hat es auch mehrfach auf Briefmarken geschafft.

Weiter geht‘s, nach dem Rathaus wollte eine Kirche aufs Papier. Es ist die St.-Sylvestri-Kirche, die sozusagen gleich um die Ecke steht. Das aber schon deutlich länger als das Rathaus, das „Sylvestri“ erhielt die Kirche jedenfalls bereits 1265.

Nach diesen großen und bekannten Bauwerken fand ich am Rande des Nicolaiplatzes ein altes und schon etwas heruntergekommenes Haus. Das Fachwerk sprach mich jedoch sofort an. Diese geschwungenen Linien fand ich schon besonders.

Leider ist es mir nicht gelungen, den verwahrlosten Zustand einzufangen.

Auf zum Schloss! Wie mir erzählt wurde, zog es mich schon als kleiner Junge hinauf dort hin.

1213 erstmalig urkundlich erwähnt, galt die ursprüngliche Burg lange Zeit als uneinnehmbar. Erst im Dreißigjährigen Krieg, konnte sie den weiterentwickelten Waffen nicht mehr standhalten.

1671 wurde die ganze Anlage dann zu einem barocken Wohnschloss umgebaut.

Das nächste Mal muss ich mich unbedingt auf die Wendeltreppe zum Zeichnen setzen. Das wird zwar eine echte Herausforderung aber die ist es wert.

Aber auch so hat sich aus zeichnerischer Sicht der Besuch von Wernigerode definitiv gelohnt.

Beinahe im Kloster verschollen

Ein „Pflichtpunkt“ auf unserer „Harz-ToDo-Liste“ war für mich Walkenried.

Hier zeichnete ich vor ein paar Jahren schon einmal das Portal der ehemaligen Klosterkirche.

Dieses Mal gönnten wir uns die Ausstellung und haben keinen Cent des Eintrittspreises bereut.

Aber der Reihe nach! Wie so oft in den letzten Tagen, lauerte hinter jeder Ecke mindestens ein Motiv.

Die erste Zeichnung entstand im Innenhof und hier verlor ich auch gleich den Anschluss an den Rest unserer 2-Personen-Reisegruppe.

Sollte das etwa wieder so enden, wie beim letzten Mal?

Im Anschluss ging es durch eine absolut empfehlenswerte Ausstellung, die man sich auch mit Kindern anschauen kann.

Auf dem Weg zum Ausgang sprang mir dann noch ein Blick in den Kreuzgang in den Weg.

Ein Herr vom Kloster bat mich irgendwann zum Ausgang zu gehen, er würde gern abschließen. Hoppala!

Und meine Frau? Ja, die saß inzwischen in derselben Gaststätte wie beim letzten Mal und wartete auf mich.

P.S.: Erstaunlich, wie zaghaft ich damals noch zeichnete.

Zwischen Kirchen und Marktbuden

Auf der Jagd nach fehlendem Toilettenzubehör sind wir jetzt schon in Goslar gelandet. Eigentlich war der Besuch erst für das Ende der Tour geplant.

Punkt 1: wir können wieder unbesorgt die Toilette benutzen.

Punkt 2: Goslar ist ja der Hammer! Wo fängt man mit dem Zeichnen an, wo hört man auf?

Nun, den Anfang machte die Kirche des Klosters Neuwerk. Ein schöner Blick durch die Bögen wollte aufs Papier. Das ist doch ein gutes Motiv, um an einem schnelleren Stil für mich zu arbeiten.

Danach gab es dann Abendbrot, es ging zurück zum Parkplatz und das Ganze sogar rechtzeitig vorm Wolkenbruch.

Am zweiten Tag trennten sich die Wege meiner Frau und mir schon kurz nach dem Loslaufen. Sie war für den Kunsthandwerksmarkt zuständig, ich für leere Blätter Papier, die gefüllt werden wollten.

Das erste Motiv stand schon fest, der Bahnhof.

Beim Versuch, den Stil vom Vortag auf dieses Motiv zu übertragen, scheiterte ich grandios. Aber was noch schlimmer war, ich „verkrampfte“ beim Zeichnen. Es lief nicht flüssig. Ich wollte den Stilwechsel erzwingen. Ich sehe es der Zeichnung auch an. Das ist ärgerlich, aber das gehört zum Lernen dazu.

Nach Eis beim Italiener mit meiner Frau und ein paar gemeinsamen Schritten über den Markt, trennten sich wieder unsere Wege.

Das nächste Motiv hatte ich zwar schon im Kopf, drehte aber noch eine kleine Runde – man kann ja nie wissen. Aber es fand sich nichts Anderes.

Also Platz nehmen, übers Papier streichen, loslegen. Die Sache mit dem Bahnhof konnte ich doch nicht auf mir sitzen lassen.

Ja, was soll ich sagen, es lief wieder wie gewohnt.

Zwei Dinge habe ich in Goslar gelernt, ich darf nichts erzwingen und wenn in der Stadt Kunsthandwerksmarkt ist, wird man immer wieder vom Zeichnen abgehalten.

Ein paar Postkarten wurden auch wieder verschenkt. Hier noch ein „Seid gegrüßt!“ an alle Erstbesucher des Serviervorschlages. Schaut euch um und lasst auch gern einen Kommentar hier.

Ach ja, am Ende des Tages haben meine Frau und ich wieder zueinandergefunden und sehr gut im „Brauhaus Goslar“ zu Abend gegessen.

Paradies Ecke Siebweg

Weiter geht es mit den Bildern aus dem Paradies.

Der erste Umzug innerhalb von Bohnsdorf ging in die Paradiesstraße 272, wo ich dann, bis ich 4 Jahre alt war, gelebt habe.

Neben dem Eingang unten rechts war unsere Wohnung. Hinter dem ersten Fenster war die Küche, die nächsten beiden Fenster gehörten zum Wohnzimmer. Nach hinten raus war dann ein winziges Bad und ein zweites Zimmer.

Der Zaun vor dem Haus lud zum Klettern ein. Der eine oder andere Absturz war auch mit dabei.

Da wir dann die Wohnung mit meinen Großeltern tauschten, war ich noch lange Jahre Gast in diesem Haus. Außerdem wohnte eine Zeitlang auch ein Schulfreund von mir in der Wohnung darüber.

Heute hat sich das Haus durch vorgesetzte Balkone in seinem Äußeren verändert.